Kirchenumbau St. Joseph Emlichheim

Die Zukunft des Pfarrheims, des Pfarrhauses und des Kirchengebäudes in Emlichheim

In Zeiten rückläufiger Mitgliederzahlen, sinkender Einnahmen u.a. durch den demographischen Wandel und einem immer größer werdenden Priestermangel trat das Bistum bereits 2019 an uns heran um die Finanzierung und insb. Finanzierbarkeit unserer Immobilien Pfarrheim, Pfarrhaus und Kirche mit uns zu diskutieren und zu bewerten. Dabei stellten wir einerseits einen großen Renovierungsbedarf in allen drei Gebäuden fest. Dieser bedrohte zwar die tägliche Arbeit noch nicht, er muss jedoch unbedingt in der Finanzplanung der Kirchengemeinde berücksichtigt werden, damit nicht im Falle eines größeren Schadens oder Unglücks das Gemeindeleben zum Erliegen käme.

Andererseits zeigte uns das Bistum auf, welche Raumnutzungspläne für eine kleine Diasporagemeinde unserer Größenkategorie für uns vorgesehen ist und (zumindest ohne große regelmäßige Spenden aus der eigenen Kirchengemeinde) von uns bewirtschaftet werden kann. Da wir seit längerem keine großen Renovierungen in Pfarrhaus und Pfarrheim getätigt haben, entsteht hier stetig wachsender Handlungsbedarf. Addiert man nun alle Flächen für alle Aufgaben der Kirchengemeinde, Verwaltungsaufgaben, sowie die Fläche einer „Kirche angemessener Größe“ zusammen kommt man zu dem Ergebnis, dass unsere große Kirche allein die gesamte Fläche ausreizt, welche wir dauerhaft bewirtschaften können.

Nach mehreren Terminen mit unterschiedlichen Experten des Bistums wurde der Architekt Potgeter beauftragt, eine unverbindliche Realisierungsskizze für eine Verschmelzung unserer Kirche mit den Räumen des Pfarrheims und Pfarrbüros zu erarbeiten, welche langfristig durch uns zu bewirtschaften ist und dessen Raumprogramm unserer Gemeindegröße auch für die kommenden Jahre entspricht. Gemeinsam mit Herrn Potgeter, sowie den Experten des Bistums wurde die Größenordnung der zu erwartenden Kosten für ein „Zusammenwachsen im Kirchengebäude“ bestimmt, und gleichzeitig die Renovierbarkeit für Pfarrhaus und Pfarrheim bewertet. Während es (ohne zusätzliche Mittel des Bistums und abseits von Privatspenden) für eine Renovierung des Pfarrheims / Pfarrhauses keine Möglichkeiten in unserem Haushalt gibt, so wäre es möglich den Erlös des Grundstückverkaufs „Pfarrheim und Pfarrhaus“ zu nutzen, um eine Verschmelzung im Kirchengebäude zu finanzieren. Dieses Zusammenwachsen der Gemeindegebäude in einer (zu) großen Kirche ist etwas, was in mehreren Gemeinden des Bistums bereits erprobt ist. Selbst bei optimistischer Schätzung eines Verkaufserlöses schien so ein Unterfangen allerdings ohne weitere Finanzierungsmöglichkeiten immer noch nicht erreichbar.

Als dann durch Messausfälle im Lockdown weitere Einnahmen wegfielen und das Generalvikariat Osnabrück gleichzeitig unsere Haupteinnahmequelle – die Schlüsselzuweisung gemäß Gemeindegröße – dauerhaft um 10% reduzieren musste, wurde das Thema einerseits dringlicher, andererseits trat es aufgrund der unklaren Lage für fast zwei Jahre in den Hintergrund; auch weil die Finanzierung einer Renovierung / eines Umbaus unter diesen Umständen undenkbar war.

In der Zwischenzeit erlebten wir mit dem Wechsel von Pastor Hubert Bischof den Übergang in das neue Leitungsmodell für die Pfarreiengemeinschaft unter dem Motto „Kirche der Beteiligung“, welches mit Gerd Wieners als Pfarrbeauftragten auch im Kirchenvorstand wieder einen hauptamtlichen ersten Vorsitzenden etablierte.

Während uns steigende Heiz- und Energiekosten, die steigende Inflation und eine ungewisse Weltlage vor Herausforderungen stellen, trat vor wenigen Monaten das Bistum erneut an uns heran und bot uns an, die Gespräche zur Gebäudenutzung wieder aufzunehmen. Insbesondere konnte man uns garantieren, dass trotz der unklaren Perspektive ein großer Zuschuss gewährt werden kann, sofern wir als Kirchengemeinde ein zukunftssicheres Konzept erarbeiten können.

Daher lud der Kirchenvorstand alle Interessierten am 2. Advent ein, um den aktuellen Sachstand ausführlich darzustellen, als auch alle bisherigen Skizzen und Ideen offenzulegen, da aus vorherigen „Möglichkeiten“ und „Machbarkeiten“ durch die Unterstützung des Bistums eine tatsächliche Realisierung greifbar ist. Dort wurde vorgeschlagen, ein Team aus Freiwilligen zu gründen, welche die Anforderungen und Ideen bündeln und gleichzeitig als Sprachrohr der Gemeinde zum Sachstand zur Verfügung stehen.

Dabei ist uns ein schon früh in einer Kirchenvorstandssitzung beschlossener Grundsatz sehr wichtig: Wir wollen alle Angebote, Lösungsvorschläge und Ideen vorstellen, der Gemeinde zur Diskussion geben und gebührend bewerten und prüfen. Sollte dabei ein gutes und tragfähiges Konzept für die Zukunft entstehen, so werden wir dies beauftragen und verfolgen. Sollte es hingegen erheblichen Widerstand in der Gemeinde geben, der nicht aufgelöst werden kann, so werden wir nichts gegen den Willen der Gemeinde beschließen. Auch wenn dies möglicherweise bedeutet, in wenigen Jahren auf andere Gebäude der Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft ausweichen zu müssen, sollten wir den Betrieb nicht mehr aufrechterhalten können.

 

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