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Herausfordernde Zeiten

Liebe Gemeinde,

Wir haben mit Dominicus Meyer einen neuen Bischof, der unserer Diözese in schwierigen Zeiten vorsteht. Schwierig ist vor allem die finanzielle Situation, die auch vor unseren Gemeinden nicht Halt macht. So werden in den nächsten Jahren bis 2027 die Schlüsselzuweisungen – das ist das Geld, das wir aus Kirchensteuermitteln vom Bistum zu Verfügung gestellt bekommen – um mehr als 12 Prozent gesenkt werden und bis 2030 wird das noch fortgesetzt.

Bei geringer werdenden Kirchensteuereinnahmen ist das zu verstehen. Jetzt haben wir aber weniger Einnahmen auf der einen Seite – auch bedingt durch eine kleiner werdende Gemeinde – und gleichzeitig höhere Unterhaltungskosten für das Vorhalten unserer Gebäude (Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäuser) sowie gestiegene Löhne der bei der Pfarrei angestellten Mitarbeiter (z.B. Küster*In; Pfarrsekretärin; Gärtner).

Das ist das Problem, vor das wir besonders in der Diaspora und auch in unserer Pfarreiengemeinschaft gestellt sind.
Wie kann man dem begegnen und unsere Kirche lebendig halten?

In Emlichheim werden wir das Gemeindehaus in die bestehende Kirche bauen, die damit kleiner wird und alles unter einem Dach bereithält. Pfarr- und Gemeindehaus müssen verkauft werden, um das Geld in den Umbau einzubringen. Am Ende sparen wir den Unterhalt zweier in die Jahre gekommener Gebäude und haben neue und angemessene Räumlichkeiten.

In Neuenhaus haben wir einen anderen Entschluss gefasst: Nach monatelangem Wassereinbruch im Keller des Gemeindehauses ist dieser für die Jugendarbeit nicht mehr nutzbar. Auch die Hausmeisterwohnung, die im Moment als Notunterkunft genutzt wird, ist für ein längeres Wohnen nicht zumutbar. Eine Renovierung würde ca. 1,5 Mio kosten: Geld, das wir nicht haben.

Die lutherische Gemeinde – gleich um die Ecke – hat uns angeboten, deren Gemeindehaus zukünftig ökumenisch zu nutzen. Dazu hat sich der Kirchenvorstand entschlossen: Zur Zeit wird ein Mietvertrag mit der luth. Gemeinde entwickelt. Wenn dieser abgeschlossen ist, können wir schon Mitte nächsten Jahres gleichberechtigte Partner im dann ökumenischen Gemeindehaus sein.

Was mit unseren Gebäuden wird (mit Ausnahme unserer Pfarrkirche), wissen wir noch nicht genau, aber wir werden auf Dauer Abschied nehmen müssen – auch wenn da noch viel überlegt und geplant werden muss, damit wir (Pfarrbüro und hauptamtliche Ansprechpartner) weiterhin vor Ort sind.

In Laar, Hoogstede, Uelsen und Veldhausen müssen wir ebenfalls bedenken, wie wir der schwieriger werdenden Situation begegnen können. Dabei sollten wir erst einmal alle Fragen zulassen, um am Ende eine gute und tragfähige Antwort zu finden.

Mit diesem Brief möchte ich Sie mitnehmen in die Überlegungen der Gremien. Manches ist entschieden, vieles ist noch zu entscheiden. Dabei sind wir auf Sie als Gemeindemitglieder angewiesen. Ihre Ideen und Gedanken bitte ich uns mitzuteilen, auch wenn nicht jedem Wunsch entsprochen werden kann.

Nur so kann aus dem Kleiner werden Neues wachsen.

Wir leben in herausfordernden Zeiten – nur gemeinsam können wir ihnen begegnen.

Gerd Wieners, Pfarrbeauftragter